Buenos Aires ist die Hauptstadt und das politische, kulturelle, kommerzielle und industrielle Zentrum Argentiniens. Die offiziell nur 202 Quadratkilometer große Stadt bildet den Kern einer der größten Metropolregionen Südamerikas mit etwa 13 Millionen Einwohnern. Sie wird oft als „Wasserkopf“ Argentiniens bezeichnet, da sich hier fast alle wichtigen Institutionen des Landes befinden und in der Stadt und vor allem in der Umgebung etwa ein Drittel aller Argentinier wohnt. Sie ist ein wichtiges kulturelles Zentrum und wurde 2005 durch die UNESCO mit dem Titel “Stadt des Designs” ausgezeichnet. (Quelle: Wikipedia)
Ich habe Buenos Aires als Abschluss meiner Patagonienreise besucht und mich von Beginn an wohl gefühlt. Auch als allein reisende Frau war es kein Problem, mich frei in der Stadt zu bewegen. Natürlich sollte man bei Reisen nach oder durch Südamerika ein paar grundsätzliche Dinge beachten (welche das sind, erfährst du in diesem Beitrag) und es ist sicherlich auch immer von dem Stadtviertel abhängig, in dem ich mich bewege. Aber grundsätzlich habe ich die Stadt als sehr entspannt und freundlich wahrgenommen.
Diese Reise hat außerdem einmal mehr gezeigt, dass du nicht zwingend die Landessprache beherrschen musst, um ein Land zu bereisen. Ja, an manchen Stellen wäre es einfacher gewesen, hätte ich mich auf Spanisch verständigen können. Aber es geht immer auch irgendwie mit Händen und Füßen oder natürlich dem Smartphone. Oft findet sich auch jemand, der spontan übersetzen kann. Lass dich bitte nicht davon abhalten zu reisen, nur weil du glaubst keine ausreichenden Sprachkenntnisse zu haben. Es findet sich immer eine Lösung!
Vorbereitung
Bei dieser Reise habe ich zum ersten Mal eine eSIM ausprobiert. Damit ersparst du dir das Organisieren einer physischen SIM und du hast direkt bei Ankunft im jeweiligen Land mobiles Internet. Bei diesem Anbieter* kannst du (vorausgesetzt dein Handy unterstützt eSIM-Karten) ganz einfach für jedes Reiseziel die passende eSIM kaufen und auf deinem Handy installieren. Mach das am besten noch von zu Hause aus, da du zur Installation gutes WLAN benötigst.
Für meinen Besuch in Buenos Aires habe ich seit sehr langer Zeit wieder einmal Geld getauscht. In der Regel zahle ich auf meine Reisen mit einer Kreditkarte oder hebe vor Ort am Automaten Geld ab, falls ich dringend Bargeld benötige. In Argentinien ist das Limit für die Bargeldabhebung am ATM allerdings häufig auf einen sehr kleinen Betrag beschränkt – wenn überhaupt Geld in den Automaten ist. Dazu kommt, dass die Inflation sehr hoch ist und du beim Bezahlen mit der Kreditkarte oft einen ungünstigeren Kurs bekommst. Einige Restaurants geben darüber hinaus einen Discount, wenn du bar bezahlst. Es lohnt sich also, Euro oder Dollar mitzubringen und diese am besten direkt am Flughafen zu tauschen. Es gibt auch auf der Straße die Möglichkeit bei mehr oder weniger dubios aussehenden Menschen Geld zu wechseln. Da musst du für dich entscheiden, wie viel Abenteuer es sein darf.
Generell ist Argentinien für uns nicht sehr teuer, möchte ich behaupten. Mach dir also nicht zu viel Stress, wenn du kein Bargeld hast, das du tauschen kannst und mit der Kreditkarte bezahlen „musst“.
Anreise
Von Deutschland aus findest du viele verschiedene Flüge, die dich, meist mit einem Umstieg, in die argentinische Hauptstadt bringen. Ich bin mit Iberia von Düsseldorf aus über Madrid geflogen und war mit dieser Verbindung insgesamt sehr zufrieden.
Unterkunft
Mein Hotel* befand sich im Osten des Zentrums in der Nähe des Hafenviertels. Ich fand diese Lage ideal, weil ich dadurch zwar zentral, aber nicht mittendrin war. Das Hafenviertel eignet sich besonders am Abend, um dort noch etwas zu trinken oder essen zu gehen und ist vom Hotel aus fußläufig zu erreichen. Auch den berühmten Plaza de Mayo mit dem Präsidentenpalast kann man zu Fuß erreichen und in unmittelbarer Nähe des Hotels befindet sich eine Fußgängerzone.
Vor Ort unterwegs
Ich habe Vieles in Buenos Aires zu Fuß gemacht und wenn der Weg zu weit war oder es mir zu warm wurde, habe ich mir ein Uber bestellt. Diese privaten Taxis kann man ganz bequem über die App anfordern und ich habe bis jetzt immer gute Erfahrungen damit gemacht. Du kannst dir aber auch problemlos ein „normales“ Taxi ranwinken, die U-Bahn oder den Bus nehmen.
Sightseeing
Buenos Aires hat sehr viel zu bieten und ich habe in meiner Zeit vor Ort nur einen Bruchteil davon gesehen. Ich würde sagen, dass du locker eine Woche in der Stadt verbringen kannst ohne, dass dir langweilig wird.
Das Hafenviertel
Vom Hotel aus ist das Hafenviertel Puerto Madero nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt. Der Stadtteil ist erst Mitte der 90er Jahre erschlossen worden und bietet heute eine Vielzahl von Restaurants und Bars. Besonders am Abend ist hier Einiges los und du kannst entspannt Bier und Burger (auch vegetarisch) genießen.
San Telmo
Auch den Stadtteil San Telmo kannst du fußläufig vom Hotel aus erreichen. Hier findest du eine bunte Mischung aus Kunstgalerien, kleinen Geschäften, Restaurants, Bars und sogar einen sonntags stattfindenden Flohmarkt. Und du kannst der ältesten Bar Buenos Aires El Federal einen Besuch abstatten. Mir hat der Stadtteil sehr gut gefallen!
Palermo
Der Spaziergang vom Hotel aus nach Palermo dauert mit mehr als 60 Minuten zwar etwas länger, dafür siehst du unterwegs auch Einiges von der Stadt. Auch dieses Viertel ist definitiv einen Besuch wert: alles ist bunt und lebensfroh. In Palermo und dem angrenzenden Stadtteil Recoleta findest du eine Menge Museen und auch den berühmten Friedhof, die Ruhestätte zahlreicher prominenter und wohlhabender Einwohner Buenos Aires. Es lohnt sich, für den Besuch des Friedhofs eine Tour* zu buchen.
La Boca
Dieses ehemalige Einwandererviertel mit seinen bunten Häusern findest du in jedem Reiseführer und natürlich habe auch ich ihm einen Besuch abgestattet. Aber ich muss sagen, dass es mich nicht überzeugt hat. Die farbenfrohen Häuser sind zweifelsohne schön anzuschauen, aber abgesehen davon ist der Stadtteil komplett von Touristen überfüllt und mit billigen Souvenirshops gepflastert. Mir wurde es schnell zu viel und ich bin nach kurzer Zeit wieder geflüchtet.
Stadtführungen
Ich mache eigentlich bei jedem Städtetrip immer auch eine Stadtführung. Für mich ist das eine schöne Möglichkeit, die wichtigsten Fakten über die jeweilige Stadt zu erfahren und mir gleichzeitig einen Überblick zu verschaffen.
In Buenos Aires habe ich an zwei verschiedenen Führungen teilgenommen, die beide sehr interessant waren. Bei dieser Tour habe ich viel über die Geschichte des Landes und der Stadt erfahren und die wichtigsten Gebäude gesehen. Aber mindestens genauso interessant und lohnenswert war die feministische Stadtführung, die vor allem spannende Informationen über das Hafenviertel und, wie sollte es anders sein, bekannte argentinische Frauen bereithält.
Cafés, Bars und Restaurants
Natürlich hast du in einer Stadt wie Buenos Aires eine Vielzahl an Möglichkeit, wenn es darum geht einen Kaffee zu trinken oder etwas essen zu gehen. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Die Cafés und Restaurants, die ich hier aufzähle, sind mehr oder weniger zufällig von mir auf meiner Reise ausgewählt worden und nur ein sehr kleiner Ausschnitt.
Temple Craft Madero
Brauerei am Hafen mit leckeren Burgern (auch vegetarisch). Ich bin an meinem ersten Abend zum Hafen gegangen und habe mich spontan für ein Lokal entschieden. Es hätte also auch jedes andere werden können und die Unterschiede sind vermutlich nicht sehr groß.
Cerveza Berlina
Eine weitere Brauerei, die, obwohl es der Name vielleicht vermuten lassen würde, nichts mit Berlin zu tun hat. Dort bin ich gelandet, weil sie nur eine Parallelstraße vom Hotel entfernt ist und einladend aussah. Tatsächlich war die Bedienung sehr nett und die Empanadas (gefüllte Teigtaschen) sehr lecker.
El Federal
Die älteste Bar Buenos Aires im schönen Viertel San Telmo. Definitiv einen Besuch wert!
El Establo
Alteingesessenes argentinisches Restaurant mit betagten Kellnern und einem ganz besonderen Flair. Auch diese Lokalität liegt in unmittelbarer Nähe zum Hotel. Mein Kellner sprach kein Englisch, aber die Kommunikation hat auch so einwandfrei funktioniert. Wenn du bar bezahlst, gibt’s 10% Rabatt.
Nicolo Helados
Eisdiele in Palermo. Wenn du in der Nähe bist, lohnt sich ein Besuch. Das Eis war tatsächlich sehr lecker.
Florida Garden
Argentinisches Café und Restaurant in der Nähe des Hotels direkt an der Fußgängerzone. Ich habe dort ein sehr leckeres Stück Zitronenkuchen gegessen und einen Kaffee getrunken. Es gibt schöne Sitzplätze im Freien, von denen aus du das Treiben auf der Straße beobachten kannst.
Fazit
Buenos Aires hat mich positiv überrascht. Ich habe mich von Beginn an wohl gefühlt und konnte mich auch als allein reisende Frau problemlos bewegen. Du kannst dir die einzelnen Stadtteile gut zu Fuß erschließen und immer wieder finden sich nette Lokalitäten für einen Kaffee oder einen Snack. Vor allem das Viertel San Telmo hat mir sehr gut gefallen, wobei mich die Architektur in Buenos Aires generell begeistert hat. Von mir gibt es also eine ganz klare Empfehlung für die argentinische Hauptstadt.
Warst du schon mal in Buenos Aires? Wie hat es dir gefallen?
*Ich bin ein Affiliate-Link.
Kommentare
Der Bericht motiviert zum Reisen; es bleiben keine Fragen offen und liest sich super;)
Das freut mich!
So soll es sein!