Ein Wochenende in Prag

Blick auf die Prager Burg von der Karlsbrücke aus

Die tschechische Hauptstadt Prag ist mit dem Flugzeug von Deutschland aus in nur einer Stunde zu erreichen, hat einen wunderschönen Altstadtkern und günstige Preise und eignet sich damit sehr gut für einen Wochenendtrip. Ich verrate dir in diesem Bericht meine persönlichen Highlights und die Dinge, die ich für überbewertet halte. Alle Orte findest du auch in der interaktiven Karte weiter unten.

Hin und weg

Die schnellste Verbindung um nach Prag zu kommen ist das Flugzeug. Es gibt von verschiedenen deutschen Städten aus Direktverbindungen, die dich in einer Stunde in die tschechische Hauptstadt bringen. Du kannst aber auch von Berlin, Dresden oder München aus mit dem Nachtzug fahren. Oder natürlich, wenn du etwas mehr Zeit hast, auch mit dem Auto.

Vom Prager Flughafen aus fahren verschieden Buslinien entweder direkt zum Hauptbahnhof oder auch zur Endhaltestelle der Metrolinie B. Diese bringt dich in ca. 30 Minuten ganz bequem in die Innenstadt. Das Metronetz in Prag ist mit drei Linien sehr überschaubar, aber völlig ausreichend. Egal, ob du mit dem Bus, der Metro oder der Straßenbahn fahren willst, empfehle ich dir noch am Flughafen ein Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel zu kaufen. Ein Ticket für 72 Stunden kostete im Juli 2024 umgerechnet 13€.

Als Unterkunft kann ich dir das Best Western Hotel* empfehlen. Es liegt nicht direkt in der trubeligen Innenstadt und ist vom Flughafen aus sehr gut mit der Metro zu erreichen. Außerdem gibt es in unmittelbarer Umgebung verschiedene Straßenbahnhaltestellen und du stehst nach ein paar Schritten bergab am Ufer der Moldau.

Vor Ort in Prag kannst du eigentlich alles mit EC oder Kreditkarte bezahlen. Solltest du Bargeld mitnehmen wollen, tausch dies am besten schon in Deutschland um. An den Automaten in der Stadt zahlst du nur unnötig Gebühren, wenn du dir dort Bargeld holst.

Meine persönlichen Highlights in Prag

Die Prager Burg

Je nachdem, welcher Quelle man glaubt, gilt die Burganlage der Prager Burg mit einer Grundfläche von rund sieben Hektar als größtes oder zweitgrößtes Burgareal der Welt. Sie thront weithin sichtbar über der Stadt, ist UNESCO Welterbestätte und absolut sehenswert. Je nachdem, wie interessiert du bist und wie viel Zeit du hast, kannst du dir in der Touristeninformation auf dem Gelände verschiedene Kombitickets für die unterschiedlichen Gebäude (Dom, Basilika, Museum, Goldene Gasse…) auf dem Burgareal kaufen. Auf das Areal an sich kommst du aber kostenlos und der Blick von dort oben auf die Stadt ist sowieso unbezahlbar.

Was sich meiner Meinung nach nicht lohnt, ist ein Ticket für die Goldene Gasse. Ja, die Häuser sind außergewöhnlich klein und nett anzuschauen, aber keinesfalls so besonders, dass es sich lohnt Eintritt dafür zu bezahlen. Wenn du die Gasse unbedingt besuchen willst, kannst du das von November-März ab 16 Uhr und von April-Oktober ab 17 Uhr auch kostenlos machen.

Die Karlsbrücke

Natürlich musst du bei deinem Besuch in Prag mindestens einmal die Karlsbrücke, über die der Krönungsweg der böhmischen Könige führte, überqueren und das Stadtpanorama genießen. Am besten sogar mehrmals – bei Sonnenschein und auch abends noch einmal mit Beleuchtung.

Das jüdische Viertel

Das jüdische Viertel von Prag liegt am Rand der Innenstadt und ist sehr gut erhalten. Du kannst hier insgesamt sechs Synagogen, das jüdische Rathaus und einen der weltweit größten jüdischen Friedhöfe besichtigen. Die Altneu-Synagoge ist die älteste erhaltene Synagoge Europas und beherbergt der Legende nach die Überreste des Golems, ein von einem Rabbi erschaffenes und aus Ton geformtes Wesen.

Der Altstädter Ring

Der Altstädter Ring ist der zentrale Platz in Prag und umgeben von historischen Gebäuden unterschiedlicher Baustile. Hier findest du auch das Altstädter Rathaus mit der astronomischen Uhr. Über den Platz führt außerdem der Königsweg, der anschließend über die Karlsbrücke bis hinauf zur Burg verläuft. Der Platz an sich ist wirklich sehenswert, aber meiner Meinung nach lohnt es sich nicht darauf zu warten, dass zur vollen Stunde die zwölf Apostel an der astronomischen Uhr erscheinen. Im Vergleich zum Gedränge vor der Uhr ist die Vorführung recht enttäuschend.

Der Petrin Hügel

Wenn du ein bisschen Erholung vom Trubel der Prager Innenstadt suchst, solltest du mit der Standseilbahn von der Kleinseite aus auf den Petrin Hügel fahren. Du musst für die Fahrt kein extra Ticket kaufen, sondern kannst den normalen Fahrschein für die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Es ist aber durchaus auch möglich hochzulaufen. Auf halbem Weg gibt es einen Biergarten mit einem tollen Ausblick über die Stadt und oben erwartet dich ein ruhiger Park und verschiedene Gärten.

Mit der Tram durch die Stadt

Die Sehenswürdigkeiten in Prag liegen recht weit auseinander und ich kann dir nur empfehlen, zwischendurch auch immer mal wieder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Besonders nostalgisch wird es mit den alten Trambahnen der Linie 23. Die Strecke führt dich über die Moldau, durch den Stadtteil Kleinseite bis hinauf zur Burg und bietet unterwegs wunderschöne Ausblicke.

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Mehr Informationen

Das lohnt sich nicht

Nicht alles, was in Reiseführern steht, lohnt sich. Natürlich ist das immer auch Geschmackssache, aber meiner Meinung nach kannst du dir den Weg zum Wenzelsplatz, das Geld für dein Eintritt zur Goldenen Gasse und das Warten auf die zwölf Apostel an der astronomischen Uhr am Rathausturm sparen. Und auch das tanzende Haus fand ich nicht besonders spannend. Wenn du dich aber für das Best Western Hotel entscheidest, kommst du automatisch daran vorbei, wenn du von der Innenstadt entlang der Moldau zurück zum Hotel läufst.

Was Prag sonst noch zu bieten hat

Ich habe an meinem Wochenende in Prag natürlich nicht alles gesehen, was die Stadt zu bieten hat. Deshalb kommen hier jetzt noch ein paar weitere Tipps, die ich aber nicht persönlich beurteilen kann:

  • Vyšehrader Friedhof – letzte Ruhestätte bedeutender Persönlichkeiten
  • Vinohrady – ruhiger Stadtteil mit vielen Altbauten und einem großen Park
  • Klementinum – beherbergt die Tschechische Nationalbibliothek
  • Gemeindehaus am Platz der Republik
  • Metronom im Letna-Park

Fazit

Prag ist wunderschön, imposant und vielseitig. Je nach Lust und Laune kannst du dich ins Getümmel stürzen oder dir ein ruhigeres Plätzchen suchen. Du kannst zahlreiche Museen besuchen, durch die Altstadt flanieren oder am Moldauufer entlang spazieren. Mir hat Prag sehr gut gefallen und ich würde definitiv noch einmal hinfahren. Dann aber vielleicht nicht unbedingt in der Hauptsaison und an einem Wochenende.  

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