Nachdem die Eifel in letzter Zeit zu meinem liebsten Ziel für Wanderausflüge am Wochenende geworden ist, habe ich dir in diesem Beitrag vier Touren zusammengestellt. Die Routen findest du auch in diesem Buch* und auf meinem Komoot-Profil.
Durchs Hohe Venn
Die erste Tour startet südlich von Aachen in Roetgen. Los geht es auf einem kleinen Wanderparkplatz und schon nach wenigen Metern bist du nicht mehr in Deutschland, sondern in unserem Nachbarland Belgien. Am Anfang ist der Weg noch breit und du kannst deinen Blick über die Wiesen schweifen lassen, aber nach kurzer Zeit wird er immer schmaler und führt dich auf verwunschene Pfade in den Wald hinein. Im Laufe der Tour kommst du auch am Reinartzhof, einer alten Vennsiedlung, vorbei, an die heute nur noch eine Kapelle erinnert. Kurz nach dieser Gedenkstätte führt dich der Weg ein Stück durchs Moor und du hast einen schönen Blick aufs Hohe Venn. Einer meiner Lieblingsabschnitte der Tour.
Da der Weg nicht einheitlich markiert ist, solltest du die Route entweder auf dem Handy gespeichert haben oder dich zum Beispiel an die Beschreibung in dem oben genannten Buch halten. Ein Muss für diese Wanderung sind außerdem knöchelhohe, wasserdichte Schuhe, damit du beim Überqueren der Bäche und Flüsse keine nassen Füße bekommst. Außerdem sind die Pfade oft von Wurzeln überzogen, sodass du den Weg vor dir immer gut im Blick haben solltest.
Ich muss zugeben, dass ich das auf die Dauer ganz schön anstrengend fand. Hinzu kommt, dass du die meiste Zeit durch recht dichten Wald gehst und somit meist keine „Aussicht“ hast. Solch verwunschene Pfade haben definitiv ihren Charme, zu meinen Lieblingsstrecken in der Eifel gehören sie aber ehrlich gesagt nicht.
Berg und Tal rund um Hellenthal
Bei dieser Wanderung folgst du der Beschilderung der Eifelspur „Auf den Spuren der Raubritter“ und kannst dich dadurch praktisch nicht verlaufen. In Hellenthal gibt es in der Nähe des Bahnhofs kostenlose Parkplätze und wenn du mit dem Wohnmobil oder Zelt unterwegs bist, kann ich dir den Campingplatz Wildbach Camping empfehlen. Und wenn du nicht nur wandern gehen willst und ein bisschen mehr Zeit hast, gibt es in der Nähe auch noch eine Greifvogelstation mit Wildfreigehege.
Diese Wanderung hat ein paar mehr Höhenmeter, als die oben genannte, dafür bieten sich dir aber auch immer wieder wunderschöne Ausblicke. Die Wege sind abwechslungsreich und führen dich nicht nur durch zwei kleine Ortschaften, sondern auch auf eine Burg. Im Burgcafé im historischen Stadtkern von Reifferscheid solltest du unbedingt eine Pause einlegen.
Rund um den Freilinger See
Diese Wanderung ist eine der insgesamt 95 örtlichen Rundwanderwege in der Nordeifel, auch EifelSchleifen genannt. Die Touren sind sehr gut ausgeschildert, allerdings alle mit einem einheitlichen Symbol. Da, wo sich mehrere Wege kreuzen, musst du also nicht nur auf das Logo, sondern auch unbedingt auf den Namen deiner Tour achten.
Die Tour Rund um den Freilinger See ist mit knapp 10 Kilometern eine leichte Wanderung, die auch für Kinder geeignet ist. Du kannst sie sogar mit einem geländetauglichen Kinderwagen bewältigen. Start und Ziel ist der Parkplatz des Freilinger Sees. Hier gibt es auch eine einfache Gastronomie, in die du nach deiner Wanderung einkehren kannst.
Der Rundweg führt dich vor allem über Felder und Wiesen, selten auch mal durch ein Stück Wald und einmal durch die kleine Ortschaft Reetz. Immer wieder ergeben sich tolle Ausblicke auf das Umland und Bänke laden zu einer Pause ein. Und im Sommer kannst du zur Abkühlung nach deiner Wanderung noch in den Freilinger See springen.
Die Toskana der Eifel
Diese Wanderung ist mit gut 15 Kilometern und 324 Höhenmetern durchaus etwas fordernder, dennoch gut zu meistern. Zumal es am Wegesrand zahlreiche Picknickplätze und im Ort Alendorf ein Café für die Pause zwischendurch gibt. Der Rundweg startet und endet in Ripsdorf, wo du dein Auto kostenlos auf dem Wanderparkplatz abstellen kannst. Im Ort gibt es auch das Restaurant Breuer, in das du nach deiner Tour einkehren kannst.
Wenn dir 15 Kilometer zu lang sind, kannst du zwischendurch auch abkürzen und den Wegweisern zurück Richtung Ripsdorf folgen. Durch die gute Beschilderung ist Verlaufen praktisch unmöglich.
Der Begriff Toskana der Eifel kommt von den vielen Wacholderbüschen, die rund um Alendorf an den Hängen stehen. Hier findest du das drittgrößte Wacholderschutzgebiet Deutschlands, das mitten in der Eifel mediterranes Flair versprüht. Und tatsächlich, es sieht rund um Alendorf in der Tat ein bisschen aus wie in der Toskana! Zumindest kommt wahrscheinlich nirgendwo sonst eine Autostunde entfernt von Köln „so viel“ Italienfeeling auf.
Nachdem du den Kalvarienberg erklommen hast, hast du einen wunderschönen Ausblick auf die umliegenden Hügel und ins Tal. Mach es dir auf einer der Bänke bequem und genieß die Aussicht! Vor allem dieser Teil der Wanderung rund um Alendorf hat mir besonders gut gefallen. Aber auch der Rest der Strecke ist wirklich schön und abwechslungsreich. Ich mag es, wenn ich weit blicken kann, und das ist auf dieser Tour häufig der Fall!
Fazit
Für welche Wanderung du dich auch entscheidest, die Nordeifel ist ein tolles Ziel mit vielen abwechslungsreichen Touren unterschiedlichster Länge und Anforderungen. Du wirst mit Sicherheit die für dich passende finden und eine gute Zeit haben.
Dich zieht es ins Bergische Land? Dann ist diese Tour vielleicht etwas für dich.
*Ich bin ein Affiliate-Link.
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